Rasen biologisch düngen

Keine Kommentare

Was muss ich beachten & wie gelingt die biologische Neuanpflanzung?

Die richtige Rasenpflege – das ist leichter gesagt als getan! Die Hersteller von Rasendüngern versprechen alle, dass es mit ihren Rasendünger ganz einfach geht. Mit Sicherheit bieten auch alle effiziente Rasendünger… Aber was ist eigentlich – neben der Optik – das beste für den Rasen und Boden? Ist es sinnvoller, den  Rasen biologisch zu düngen?

Den meisten von Euch wird es so wie mir am Anfang ergehen. Man ist fleißig am Vertikutieren, düngt, kalkt und hofft auf ein gutes Ergebnis. Manchmal sieht es auch ganz gut aus, aber im nächsten Jahr geht dasselbe gleich wieder los. Entweder kommt Moos wieder oder übermäßiges Unkraut wächst. So geht die gesamte Prozedur immer wieder von vorne los. 

Dann heißt es, dass der pH-Wert vielleicht nicht stimmt. Schon ist das erste Geld in eine Bodenanalyse investiert. 

Rasen düngen: Was muss man beachten?

Ein Rasendünger ist nicht nur nützlich  sondern auch notwendig, denn der Rasen gehört zu den stark zehrenden Pflanzen  (Starkzehrer) und hat einen hohen Nährstoffbedarf. Ohne die Zugabe von Nährstoffen stagniert das Wachstum und die Unkräuter gewinnen die Oberhand.

Man muss jedoch verstehen, was der Rasen braucht, um ihm die richtigen Nährstoffe (Düngemittel) zu geben und erst Recht die richtige Menge. Bei einer vollständigen Bodenanalyse bekommt man eine Aufstellung darüber, 

  • welcher ph-Wert im Boden vorliegt 
  • wie viel Kalk man pro qm ausstreuen soll
  • ob der Boden zu basisch ist
  • wieviel Nährstoffe der Bododen bereit hällt

Sollte der Boden zu basisch sein, muss man entweder mehr düngen oder am besten gleich den ganzen Boden erneuern – Rasen neu aussäen inklusive!

Wer es sich leisten kann, greift auf Rollrasen zurück. Dann hat man erst einmal für die nächsten 2 – 3 Jahre einen wunderbaren Vorzeigerasen, aber nur so lange der Rasen weiter mit dem guten Rasendünger behandelt wird. 

Und selbst dann kommt die Zeit, wo es wieder losgeht und man den pH-Wert im Boden korrigieren muss. Ich muss sagen, dass ich auch heute noch kein wirklicher Experte bin, aber:

Mir ist so einiges klar geworden, seitdem ich verstanden habe, wie und was im Boden passiert. 

Im Übrigen bin ich kein Fan von einem perfekten Rasen. Ich liebe es, wenn dort Gänseblümchen und andere Wildblumen wachsen. Das ist auch der Grund, warum bei mir kein Rasenroboter am werkeln ist, denn der lässt von den Blümchen nur die Blätter übrig.

Rasen biologisch düngen: Vorher (links) Nachher (rechts)

Meine Erfahrung: Rasen biologisch düngen  

Auf meinen Rasen kommt schon lange kein herkömmlicher Rasendünger drauf. Wenn man sich die Produkte mal genauer anschaut, stellt man schnell fest, dass in allen Produkten, die nicht als rein organische Dünger deklariert sind, sich fast immer Mineralsalze dahinter verbergen. 

KLAR, die wirken schnell, aber auf kurz oder lang ruiniert man sich das ganze Bodenleben bzw. die Mikroorganismen, wenn das nicht schon vorher der Fall war. 

Nach der Erkenntnis, dass Mineraldünger nicht so gut für den Boden ist, holt man sich die erste Packung Bio Rasendünger. Da der nicht gleich anschlägt, ist man frustriert und greift schnell wieder auf die herkömmlichen Mittel zurück. 

Meine Erfahrung sagt: Organische Rasendünger haben eine nachhaltige Langzeitwirkung und reichern den Boden sehr gut mit Humus an.  

Bio-Rasendünger: Was passiert, wenn man geduldig bleibt?

Den einen oder anderen spornt es an, das Thema Bio-düngen weiter zu verfolgen. Man vertieft sein Wissen in die biologische Pflanzenzucht und siehe da:

Mit viel Geduld passiert etwas, womit man schon nicht mehr gerechnet hat. 

Nach 2 bis 3 Jahren ist auf einmal ein konstant bleibender pH Wert festzustellen und man hat eine so dichte Rasendecke, das sich Unkräuter und Wildblumen im überschaubaren Rahmen entwickeln. Ja sogar der Düngerbedarf geht auf einmal rapide zurück.

Es hat sich ein selbst regulierendes Ökosystem etabliert und es dominiert auf natürliche Art und Weise unser so ersehnter Rasen. 

Das geht natürlich auch schneller, wenn man von Anfang an, alles richtig einrichtet. ABER: Wer will schon einen halbwegs “akzeptablen” Rasen gleich komplett abtragen?

Rasen neu ansäen: Dieses Mal eine biologische Neuanpflanzung!

Die Vorteile einer biologischen Düngung liegen klar auf der Hand: Organische Dünger haben eine langsame und besonders lang anhaltenden Düngewirkung. Eine Überdüngung ist fast nicht möglich, da die vorhandenen Nährstoffe im Dünger erst allmählich für den Rasen verfügbar werden. “Allmählich” heißt aber eben auch, dass man Geduld aufbringen muss.

Bevor Ihr mit der biologischen Neuanpflanzung Eures Rasens startet, sollte der Boden erstmal die richtige Konsistenz aufweisen. Folgendermaßen gehen wir bei einer Biologischen Neuanpflanzung von Rasen vor:

1. Den Boden für Rasen vorbereiten – mit Bodenaktivatoren

Damit die Rasenfläche langfristig gut aussieht, ist es wichtig, den Boden 1-2 Wochen vor der Rasen-Aussaat vorzubereiten. Dies passiert unabhängig von der Düngung. Ich empfehle Euch, wie Ihr spezifisch Euren Boden behandeln solltet.

  • Ein sandiger Boden: Zu sandiger Boden kann man mit Hubey Wurmhumus vermengen, damit er mehr Feuchtigkeit hält. Wurmhumus fördert stark das Bodenleben, aber auch guter Kompost ist hilfreich.
  • Ein saurer Boden: Zu sauren Boden sollte man am besten mit original Rotalgenkalk anreichern. Hubey Algenkalk bietet dem Boden Spurennährelementen und wertvolle Makronährstoffe. Außerdem ist er viel “pflanzenverträglicher” als herkömmlicher Gartenkalk und fördert die Mikroorganismen im Boden.
  • Ein lehmiger Boden: Für einen lehmigen Boden auf dem sich Pfützen bilden, muss man zunächst dafür sorgen, das die Wasserdurchlässigkeit (Drainage) verbessert wird. Meist hat ein lehmiger Boden einen basischen pH-Wert und braucht nicht gekalkt zu werden.

2. Verbesserung der Bodenstruktur für die biologische Neuanpflanzung

  • Homogene Oberfläche: Vor der Aussaat des neuen Rasens oder legen des Rollrasens sollte man dafür sorgen, das man eine homogene Oberfläche hat, in der sich die Wurzeln wohlfühlen. Hierfür ist Hubey Wurmhumus sehr gut geeignet. Man kann aber auch etwas Kompost mit sandiger Erde vermengen und unterbringen.
  • Wertvolle Mikroorganismen: Wenn man jetzt die richtigen Mikroorganismen hinzufügt, verbessert sich viel schneller das Bodenleben. Pilze spielen dabei eine wichtige Rolle. Mykorrhiza und Trichoderma leben in Symbiose mit den Pflanzenwurzeln. Sie verhelfen diesen zu mehr Vitalität und stärke die Pflanzen eigenen Abwehrkräften.
  • Zugabe von Bodenbakterien: Sie sorgen dafür, dass die Nährstoffe im Boden schneller in einen für Pflanzen verfügbaren Zustand umgewandelt werden. Sie mineralisieren den Boden auf natürliche Art und Weise. Grobes Beispiel „ Ein Wurm frisst Erde und scheißt Mineralien“. Diese einzigartige Mischung haben wir im Hubey MT-Mix vereint. Dabei setzen wir auf ein deutsches Labor mit hohen Qualitätsstandards. Die Mischung wird nach unseren Bedürfnissen gefertigt. 

3. Rasen aussäen: Was ist zu beachten?  

Die Aussaat ist noch das einfachste, allerdings sollte Folgendes beachtet werden. 

Die Mengenangaben der Hersteller sind meistens viel zu knapp angesetzt. Sie glauben, dass der Kunde das Produkt eher kauft, wenn er für weniger Geld mehr Fläche erschließen kann. Aber das ist zu kurz gedacht. 

Zu wenig Samen führen nur dazu, dass sich Lücken bilden und Unkräuter sich besser entfalten können. Also bedeckt den Boden, sodass er kaum noch sichtbar ist. Bedenkt dabei, dass nicht aus jedem Korn ein Grashalm wächst. Gleichzeitig sollte man auf eine gleichmäßige Verteilung achten – ein Streuwagen kann helfen, ist aber kein Muss!

Nun solltet Ihr die Saat festigen, damit sie nicht gleich ausschwemmt. Wer hat, nimmt eine Walze dafür, man kann sich aber auch ein paar Bretter unter die Schuhe schnallen und ihn dann festtreten. Dafür kann man einfach ein altes Stück Gurt oder gefalteten Stoff über die auf den Brettern liegende Schuhe spannen und am Brett festnageln oder antackern.

Beim Wässern sollte man ebenso darauf achten, das die Saat nicht ausschwemmt. Ein einfacher Rasensprenger ist da ganz hilfreich. 

Das Wässern ist das A und O beim Rasen züchten. Wenn man Glück hat und es zufällig zwei Wochen immer wieder leicht regnet, geht es zwar ganz gut, aber ich denke darauf sollte man sich nicht verlassen. 

Die Temperaturen sollten über den Zeitraum auch mäßig warm sein.
Man sollte im Übrigen nur soviel aussäen, wie vom Rasensprenger erfasst werden kann und stellt diesen über eine Zeitschaltuhr so ein, das er 3 bis 4 mal pro Tag benetzt wird. So hat man binnen einer Woche schon überall eine leicht grüne Schicht.

4. Frisch gesäten Rasen düngen

Zwei bis drei Wochen nach der Aussaat – Je nachdem, wie sich der Rasen entwickelt, solltet Ihr mit dem Düngen starten.

Bio-Rasendünger: Versorgung mit Stickstoff, Kalium und Algenextrakt

Veggie Boost ist Vinasse mit Algenextrakt und ein hervorragender Starter für unseren noch empfindlichen Rasen. Er bietet natürlichen Stickstoff und Kalium, der von den Blättern sehr gut aufgenommen werden kann.  

Stickstoff benötigt die Pflanze, um ein sattes Grün (Chlorophyll) zu bilden. Kalium sorgt für einen guten Nährstofftransport in der Pflanze. Algenextrakt vitalisiert die Pflanzen und sorgt für die Stärkung der “pflanzeneigenen” Abwehrkräfte. Stickstoff, Kalium und Phosphor sind allgemein wichtige Nährstoffe für den Rasen.

Am besten bringt man die Algenvinasse mit einem handelsüblichen Pumpsprüher aus. Diese Prozedur sollte man nach zwei Wochen wiederholen. Allerdings beim ersten Mal, wo die frischen Keimlinge noch ganz zart sind, nur mit der Hälfte der üblichen Menge.

Und so geht’s weiter mit der Rasenpflege

  1. Ca. 2 Wochen nach der ersten Düngung: Ich empfehle nun Hubey Veggie Gold das erste Mal auszustreuen. Es ist unser hochwirksamer Volldünger für eine optimale Versorgung der Pflanzen
  2. Düngung im Sommer: Alle 4 – 6 Wochen wiederholen

Rasen biologisch düngen: Vorher (links) Nachher (rechts)

Rasen biologisch düngen: effektive Mikroorganismen 

Hubey Veggie Gold besteht aus Mais und Getreide, der mit effektiven Mikroorganismen (=EM-Bakterien) anaerob fermentiert wird. Es ist üblich, dass sich – je nach Klima – etwas Schimmel bildet. Wenn das der Fall ist, läuft alles richtig gut. 

Dieser Schimmel ist ähnlich wie Trichoderma. Es vitalisiert das Bodenleben sowie die Pflanzen. Meist ist er schon nach wenigen Tagen nicht mehr zu sehen. Im Beet oder bei Zimmerpflanzen harkt man diese Schimmeldecke einfach unter. 

Ich werde weiterhin meinen Rasen biologisch düngen, und Ihr?

Rasen biologisch düngen: Vorher (links) Nachher (rechts)

 

Vorheriger Beitrag
Bauerngarten für Anfänger – Tipps für Boden, Beeteinfassung, Unkraut und Pflege
Nächster Beitrag
Mangold anbauen ernten und zubereiten