Aussaat-Anleitung

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Aussaat-Anleitung-Samen ausäen

Was sollte man beim Samen aussäen beachten? Eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Samen aussäen

Das Setzen von Sämlingen und das Aufkeimen der Saat gehören zu den spannendsten Momenten beim Start der eigenen kleinen Pflanzenzucht. Um so größer ist die Enttäuschung, wenn nichts passiert. Das kann viele Gründe haben: sind die Sämlinge zu alt oder wurden sie falsch gelagert, liegt es nicht an uns, dass der Samen verloren ist. Diese Gründe können wir selbstverständlich vermeiden! Ich habe hier eine Aussaat-Anleitung zusammengestellt, damit Eure Pflanzen prächtig gedeihen und üppig wachsen.

Welche Erde ist für die Aussaat geeignet?

Achtet darauf keine normale Blumenerde zu verwenden. Diese ist in der Regel vorgedüngt. Selbst wenn Eure Saat aufgeht kann es sein, dass die Düngesalze die Wurzeln schädigen. Ich empfehle daher folgendes:

  • Aussaaterde bzw. Pikiererde sind speziell entwickelte Vorzucht-Substrate.  
  • Kokosfaser ist aufgrund seiner guten Wasserdurchlässigkeit und der Nährstoffarmut gut geeignet.

Hochwertige Pflanzen-Substrate eignen sich – besser als Erde – für die optimale Entwicklung von Jungpflanzen. Die hochwertigen Pflanzen-Substrate bieten die perfekten Bedingungen für Setzlinge und sind ideal für die Anzucht.  Wenn Ihr meiner Aussaat-Anleitung folgt, kann eigentlich nichts schief gehen! 😉

Aussaat-Anleitung: Pflanzen-Substrate für Jungpflanzen
Pflanzen-Substrate für Jungpflanzen

 

Wie tief muss der Samen in die Erde UND welche Erde ist notwendig?

Bis auf die so genannten “Lichtkeimer” werden die meisten Samen (=Dunkelkeimer) mit 1 cm Erde bedeckt. Das reicht völlig aus. Dunkelkeimer mögen es am liebsten dunkel, damit es zur Keimbildung kommt. Zu tief eingesetzte Samen gehen ein. Die Grundregel lautet daher: Je kleiner die Saat, um so weniger Erde. Achtet darauf, dass Ihr mindestens 1 bis 2 cm Abstand zwischen den Samen lasst, damit sie sich nicht gegenseitig den Platz wegnehmen. 

Solltet Du Lichtkeimer sähen wollen, streust Du die Samen lediglich auf die Aussaaterde, die feucht gehalten wird. Diese Samen benötigen Sonnenlicht, um mit der Keimung zu beginnen. Zu den Lichtkeimern zählen: Tomate, Karotte, Sellerie, Kopfsalat, Gartenkresse und Dill.  

Welcher Anzuchttopf eignet sich für die Aussaat?

Sehr beliebte Anzuchttöpfe sind Torfquelltöpfe, die man einfach in Wasser aufquellen lässt. Für größere Projekte nutzt man so genannte Trays bzw. Anzuchttabletts, die man mit Anzuchterde füllt. Es gibt Trays, in denen kleine gepresste Blocks aus einem Torf-Kokosfaser-Gemisch bereits enthalten sind. Unser Substrat sollte immer gleichmäßig feucht sein und nie austrocknen. 

Anzuchttopf für Aussaat-Anzuchttabletts
Anzuchttopf für Aussaat mit Anzuchttabletts

Samen und Jungpflanzen richtig gießen UND auf die ideale Temperatur und Belüftung achten

Eure Samen bevorzugen lauwarmes Wasser. Auf Keimtemperaturen zwischen 22° bis 28° Celsius reagieren die meisten Pflanzen am besten. Geschlossene Aussaatgefäße sollten morgens und abends belüftet werden. Ideal sind Zimmergewächshäuser bzw. Mini-Gewächshäuser mit Lüftungsöffnungen. Diese halten die Luftfeuchtigkeit relativ hoch. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich erhöhen, indem man den Boden des Zimmergewächshaus mit Tongranulat oder Perlite bedeckt und diese gut nass hält. 

Die Nutzung meiner Trays ist unkompliziert, da die Substratwürfel bereits über ein Keim- bzw. Steckloch verfügen. Die Tiefe der Löcher ist optimal, sodass der Samen optimal belüftet wird und schnell anwächst. Jetzt müsst Ihr nur noch den Samen keimen lassen.

Hubeys Aussaat-Anleitung: Anzuchttöfe und Aussaaterde-die passenden Trays zum Samen säen
Die passenden Trays mit Aussaaterde zum Samen säen

Samen keimen lassen: Wie lange braucht ein Samen zum Keimen? 

Auf die ersten Sprösslinge muss man meistens nicht lange warten! Je nachdem, um welchen Typ Saatgut es sich handelt, gibt es unterschiedliche Keimzeiten und optimale Monate zur Aufzucht. Die Tabelle ist ein hilfreicher Begleiter beim Samen säen. Ihr könnt Sie Euch ausdrucken und direkt damit starten, Eure Samen selbst zu ziehen.

Hubeys Aussaat-Anleitung: Sprösslinge Nahaufnahme
Sprösslinge Nahaufnahme

Aussaat-Anleitung: Tabelle für Gemüse Aussaat 

Gemüse, Salat

und Kräuter

Keimdauer in Tagen Wann Samen säen? Direktsaat Anzucht im Gewächshaus
Aubergine 12-18 Feb-Apr
Basilikum 12-15 Apr-Jul Mär-Jul
Brokkoli 8-12 Mär-Jul
Dill 10-14 Mai-Jul
Erbsen 5-10 Apr-Jun
Gurken 10-12 Mai-Jun Feb-Mai
Kohlrabi 5-8 Mär-Jun
Kresse 2-3 Ganzjährig
Lauchzwiebel 15-20 Mär-Aug
Mangold 10-12 Apr-Aug
Möhren 20 Mär-Jun
Paprika 10-14 Jan-Apri
Petersilie 21-28 Mär-Jul
Radieschen 5-8 Mär-Okt
Rosenkohl 5-8 Apr-Mai
Rote Bete 10-12 Apr-Jun
Rotkohl 5-8 Mär-Jun
Rucola 6-10 Jan-Sep
Schnittlauch 15-20 Mär-Jul
Sellerie 15-20 Feb-Apr
Spinat 10-14 Feb-Mär

Aug-Sep

Tomaten 8-12 Jan-Apr
Zucchini 8-12 Mai-Jun
Zwiebeln 15-20 Mär-Apr

Aug-Sep

Keimlinge Pikieren und Umtopfen – Worauf muss ich achten?

Pikieren

Mit Pikieren bzw. Vereinzeln meint man das Umpflanzen der frisch gesprossenen Sämlinge.  Sobald die kleinen Sprösslinge anfangen sich zu beengen und sich gegenseitig das Licht wegnehmen, wird es höchste Zeit. Kleine Samen werden meistens in einer Saatschale mit Aussaaterde gestreut. Das führt schnell dazu, das sich die Sämlinge gegenseitig den Platz streitig machen. Dann müssen diese Pikiert werden. Da die Wurzeln am Anfang noch sehr empfindlich sind, sollte man die Sämlinge nur sehr vorsichtig herausheben, damit die feinen Haarwurzeln nicht beschädigt werden.

Hubeys Aussaat-Anleitung: Keimlinge Pikieren und Umtopfen
Keimlinge jetzt vorsichtig pikieren

Die Wurzel als Indikator – Jetzt sollte man mit dem Umtopfen starten.

Die meisten Pflanzen bilden eine sogenannte “Pfahlwurzel”. Die Wurzel wächst gerade runter und das Substrat ist unzulänglich durchwurzelt. In einem kleinem Topf windet sich die Wurzel in alle Richtungen und nach dem Umtopfen verteilen sich die Wurzeln überall im Topf. 

Aussaat-Anleitung: Umtopfen der Sprösslinge

Mit dem Umtopfen solltet Ihr starten, wenn die Wurzeln unten am Boden kräftig sprießen. Ein gut entwickelter Wurzelballen ist wichtig für üppigen Wuchs und eine kräftige Pflanze. Wichtig ist, dass die Pflanzen viele Wurzeln und einen gut verzweigten Wurzelballen bilden, damit sie genug Wasser und Nährstoffe ziehen können.

Zum Umtopfen setzt Ihr die Sprösslinge einzeln in einen kleinen Topf und bedeckt diesen mit Folie. Das schützt die “Kleinen” und hält die Luftfeuchtigkeit hoch. Bei empfindlichen Pflanzen sollte man weiterhin mit Anzuchterde bzw. Pikiererde arbeiten. 

Umtopfen der Sprösslinge-Frischhaltefolie zum Schutz der Sprösslinge
Umtopfen der Sprösslinge-Frischhaltefolie zum Schutz der Sprösslinge

 

In den Wurzeln steckt das Leben der Pflanze. Die Hauptwurzel sollte beim Umpflanzen also nicht beschädigt werden. Sämlinge können sich von so einer Verletzung mitunter nicht mehr richtig erholen.

Jetzt noch richtig wässern nach dem Umtopfen:  Pikierte Sämlinge müssen gut gewässert werden, allerdings gehen die Pflänzchen regelrecht unter, wenn man diese mit der Kanne Gießt. Am besten man besprüht Ihr Sie mit einen kleinen Sprüher.

Samen aussäen_Feuchthalten der Samen
Die Samen benötigen jetzt jede Menge Feuchtigkeit

 

Aussaat-Anleitung: Hier gibts noch meine Spezial-Tipps

  • Bei empfindlichen Pflanzen nimmt man die Folie zum Lüften 1-2 pro Tag ab.
  • Verwendet nicht zu viel Anzuchterde in einem zu großen Topf – Sie ist relativ sauer und führt zur schädlicher Schimmelbildung.
  • Eine Bewurzelungshilfe ist immer von Vorteil. Aussaaterde bzw. Pikiererde beinhaltet in der Regel Inhaltsstoffe, die die Wurzelentwicklung fördern. 

Jungpflanzen düngen 

Samen aussäen-Sprösslinge Vielfalt
Die Samen sind zu Jungpflanzen herangewachsen

Jungpflanzen sollten regelmäßig gedüngt werden. Gerade am Anfang sollte man nur Wurzel fördernde Nährstoffe und wenig Wasser geben, dann gehen die Wurzeln regelrecht auf Suche und verbreiten sich schnell. Zu viel Feuchtigkeit und Dünger macht die Jungpflanze träge und sie bildet nur wenig Wurzeln. Eine Austrocknung der Pflanzen ist ebenfalls ungeeignet. In der Anfangsphase führt dies meist zu Schäden, die die Pflanzen kaum wieder aufholen kann.

 

Was ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen?

Sobald sich ein Wurzelballen entwickelt hat und die Blätter anfangen zu sprießen sollte entsprechend gedüngt werden. 

  • Hellgrüne Blätter sind ein Zeichen von Chlorose bzw. Stickstoffmangel. Mit Hubey Veggie Boost lässt sich dieser einfach und schnell beseitigen. Wenn sich die Lage dennoch verschlechtert ist das ein Hinweis darauf, dass etwas mit dem Boden bzw. des pH-Wertes im Boden nicht in Ordnung ist. Ich empfehle eine biologische Düngung
  • Düngungs-Beginn: 10 – 14 Tage nach der Pflanzung der Sämlinge. Gut entwickelte Stecklinge können sofort mit Hubey Veggie-Boost behandelt werden. 
  • Düngen: Starkzehrer wie Tomaten und wüchsige Kübelpflanzen 1 x wöchentlich, Schwachzehrer wie Kräuter und weniger wüchsige Stauden alle 2-4 Wochen düngen.
  • Düngungs-Ende 2- 4 Wochen vor der Ernte.

Hubey’s Meinung: Samen vorkeimen lassen 

Das Vorkeimen im Taschentuch wird immer wieder propagiert, allerdings birgt das auch Nachteile.

  1. Die neuen Wurzeln setzen sofort Haarwurzeln in das Gewebe, beim Entfernen des Papierstuches werden die Haarwurzeln beschädigt und der kleine Sämling muss erst wieder viel Energie aufbringen, um das zu bewältigen.
  2. Nach dem Umtopfen kann es passieren, dass die Wurzel nach oben wächst und der neue Trieb nach unten. Der Sämling verendet! Wenn man die Saat direkt in die Aussaaterde setzt, ist es egal wie herum der Samen liegt. Der Trieb wird immer nach oben wachsen und die Wurzel nach unten.

 

 

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